Dienstag, 28. August 2007

Marburger Studierende zu Bewährungsstrafen verurteilt

Wegen Nötigung und Freiheitsberaubung verurteilte der Marburger Richter Jürgen Peter Taszis am 27. August drei Studierende zu Haftstrafen zwischen vier und sechs Monaten auf Bewährung, sowie 200 Arbeitsstunden bei der Straßenmeisterei. Die drei waren im Mai 2006 an der Blockade einer Stadtautobahn beteiligt. Nach der 11-stündigen Verhandlung ging Taszis weit über das von der Staatsanwaltschaft geforderte Strafmaß hinaus, die Geldstrafen wegen Nötigung von 70-120 Tagessätzen à 15 Euro forderte.

Zahlreiche Studierende leisteten den Angeklagten im Gerichtsaal Beistand. Taszis bezeichnete die Zuschauer als „einfach strukturierte Menschen“, was beinahe einen Tumult auslöste. Das harte Urteil begründete er damit, dass eine Vielzahl an Autofahrern zu Schaden gekommen war. So sei beispielsweise nicht auszuschließen, dass "ein braver Handwerker durch die Straßensperrung einen vorher gebuchten Billigflug nach Mallorca verpasst" habe. Eher wollte er wohl ein Exempel statuieren und einschüchtern. Der Angeklagte Max Fuhrmann glaubt nicht an ein unbefangenes Urteil: "Unsere Teilnahme am Verfahren war eigentlich irrelevant. Das Ergebnis stand schon vorher fest. Wir werden deshalb Rechtsmittel einlegen."

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=15662&key=standard_document_32861700

http://www.asta-marburg.de/modules.php?op=modload&name=PagEd&file=index&topic_id=27&page_id=1400

http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/393014

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