Montag, 25. Mai 2009

Bologna auf der Zielgeraden - Hintergründe und Entwicklungen des Bologna-Prozesses ein Jahr vor seinem angestrebten Abschluss

Im Alltag von Studierenden macht sich der „Bologna-Prozess“ wohl am eindrücklichsten in Form des zweigliedrig-hierarchischen Bachelor- und Mastersystems und der Modularisierung der Studiengänge bemerkbar. Welche Zielsetzungen wurden aber genau in der Bologna-Erklärung formuliert und wie werden diese umgesetzt? In welchem größeren gesellschaftlichen Rahmen ereignet sich dieser Umbau des Studiums unter dem Label „Bologna“? Und wie könnte eine vernünftige Studienreform aussehen? Mit diesen und anderen Fragen wollen wir uns im Rahmen der Veranstaltungsreihe, die im Vorfeld bzw. zum Auftakt des bundesweiten Bildungsstreiks stattfinden wird, auseinandersetzen.

Donnerstag, 04.06. - 17.30 Uhr - Raum 2103
Der Bologna-Prozess- ein Überblick

2010 sollte er abgeschlossen sein, der Bologna-Prozess. Um zu hinterfragen, was „Bologna“ eigentlich bedeutet, werfen wir zunächst einen Blick darauf, welche Entwicklungen zur ersten Erklärung in Bologna geführt haben. Darauf aufbauend entwickeln sich die Ziele des Prozesses und seine Umsetzung. Abschließend soll auf Grundlage der Umsetzung in Deutschland ein Blick auf Chancen und Risiken des Bologna-Prozess für die Studienreform geworfen werden.

Die Referentin, Sarina Schäfer, ist im Vorstand des Freien Zusammenschluss von StudentInnenschaften (FZS).


Mittwoch, 10.06. - 17.30 Uhr - Raum 2107
Bologna: Bildung in der Wissensgesellschaft - Thesen zur Kritik der neoliberalen Universität

Die Bologna-Erklärung von 1999 formuliert die Absicht, Europa in den weltweit größten und dynamischsten wissensgestützten Markt zu verwandeln. In diesem Zusammenhang werden die Universitäten in Wissensbetriebe zur Produktion von ökonomisch verwertbarem Wissen und von Humankapital umgestaltet. (Studentische) Kritik an diesen Entwicklungen unterstellt häufig, dass es sich hier um völlig neue Phänomene handele: Bildung werde neuerdings zur Ware. Inwiefern dies tatsächlich der Fall ist, soll in der Veranstaltung diskutiert werden.

Der Referent, Prof. Dr. Gerhard Stapelfeldt, ist Professor für Soziologie an der Universität Hamburg mit Schwerpunkt kritischer Gesellschaftstheorie und Autor des Buches „Geist und Geld. Von der Idee der Bildung zur Warenform des Wissens“.

Montag, 15.6. - 19.15 Uhr - Raum 2103
Widersprüche des Bologna-Prozesses -
Zur Notwendigkeit einer (anderen) Studienreform


Die aktuelle Studienreform wird hierzulande gerne mit Verweis auf den „Bologna-Prozess“ und die sich daraus ergebenden internationalen Verpflichtungen legitimiert. Entscheidungen wie die, nur einen Teil der Bachelor-Studierenden zum Master zuzulassen erweisen sich bei näherer Betrachtung jedoch als spezifisch deutsche. In der Veranstaltung wird danach gefragt, wie deutsche Bildungspolitik den „Bologna-Prozess“ interpretiert, welche Art der Studienreform diese vorantreibt und wie eine gesellschaftlich und wissenschaftlich sinnvolle Studienreform aussehen könnte.

Der Referent, Torsten Bultmann, ist Geschäftsführer des Bundes demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi) und ist (Mit-)Verfasser zahlreicher Stellungnahmen und Expertisen zum Thema Hochschulpolitik.

Wir freuen uns auf gute Diskussionen mit vielen Interessierten!

Keine Kommentare:

 
blank info