Sonntag, 21. Juni 2009

Bildungsstreik an der Freien Universität Berlin 1.Woche

Montag 15.6.: Besetzung eines Raumes im Zentralgebäude der FU als Streikzentrale. Komplette Besetzung des Otto-Suhr Insituts für Politik- und Sozialwissenschaften


Dienstag 16.6.: Vollversammlung an der FU, 1300 Studierende diskutieren umfangreich über bessere Studienbedingungen
Die Sitzung im Audimax wird durch den lautstarken Hinweis unterbrochen, dass das Präsidium gestürmt wurde und die Besetzer/innen dringend Unterstützung brauchen. 400 Studierende schließen sich dem Aufruf spontan an und halten den Arbeitsplatz des allseits verhassten Präsidenten Dieter Lenzen für über vier Stunden besetzt, bis sie schließlich aufgrund der Konfrontation mit massiver Polizei Präsenz nach intensivster Diskussion um Forderungen und Ziele der Aktion erschöpft aufgeben.






Mittwoch 17.6.: 15000 Schüler, Studierende und Auszubildende demonstrieren gemeinsam gegen Sparpolitik und kapitalistische Reproduktionsverhältnisse im Bildungssektor, sondern für selbstbestimmte Lehr und Lernbedingungen - zentrale Kritik: Das deutsche Bildungssystem ist wie ein Sieb, nur wer flüssig ist kommt durch!



Donnerstag 18.6.: Mehrere Hundert Studierende blockieren über Stunden hinweg den Kurfürstendamm, einige von ihnen schaffen es in die stark bewachten Filialen von Commerz- und Deutsche Bank, um auf die Absurdität des Spararguments hinzuweisen. Nach circa drei Stunden beginnen die grünen Hüter der bestehenden Ordnung mit der Räumung. Alle harren solidarisch aus bis die eingesperrten Kommiliton/innen aus den Schalterhallen wieder frei sind.

Freitag 19.6.: Blockadeaufruf der Kultusministerkonferenz. Die Minister/innen wechseln kurzfristig den Tagungsort und erklären sich für nicht zuständig für die Belange der Bildungsstreikenden. Ein wütender Demonstrationszug setzt sich durch die Innenstadt in Richtung Bildungsministerium von Berlin in Bewegung. Es kommt zum kurzen sinnlosen Gespräch mit Minister Zöllner. Anschließend rennen alle zum Landesfinanzministerium, welches von einigen Kommilitonen/innen besetzt wurde. Die Schnitzeljagd mit drei Hunderschaften Berliner Polizei im Gepäck findet nach dem Versuch ins rote Rathaus einzudringen in einer einstündigen Belagerung der S-Bahn Station Alexanderplatz ihr Ende.

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