Montag, 15. Oktober 2007

Damit Privates privat bleibt

Arthur und Anna sind frisch verliebt. Ihre E-Mails gehen niemanden etwas an, schon gar nicht Bundesinnenminister Schäuble und der Stasi 2.0. Um ihre Privatsphäre zu schützen, verwenden die beiden das freie E-Mail-Programm Thunderbird und GnuPG, eine freie Version des berühmten Verschlüsselungsprogramms PGP (Pretty Good Privacy). Die Verbindung zwischen den Programmen stellt Enigmail her, eine Erweiterung für den Thunderbird.

Wenn Arthur nun an Anna eine geheime E-Mail schicken will, dann wird seine Nachricht mit Annas öffentlichem Schlüssel verschlüsselt. Wenn sie bei Anna ankommt, macht sie die Nachricht mit ihrem geheimen Schlüssel lesbar. Damit ist die Nachricht unlesbar von dem Moment, in dem Arthur auf senden klickt, bis Anna sie auf ihrem Rechner entschlüsselt. Die beiden haben die verwendete Software so eingestellt, dass nur eine zusätzliche Passworteingabe notwendig ist, um sicher zu kommunizieren. Das ist es ihnen wert.

Die beiden sind einer Anleitung des RRZE.de (Uni Erlangen-Nürnberg) gefolgt und hatten bei der Installation keine Probleme: Zunächst haben sie Thunderbird installiert, dann GnuPG und schließlich die Enigmail. Bei der ersten Anwendung hat ihnen ein Assistent dabei geholfen, ein Schlüsselpaar, also öffentlichen und geheimen Schlüssel, zu erzeugen.

Wenn Arthur an Anna jetzt eine E-Mail schickt, dann verschlüsselt er die Nachricht zusätzlich mit seinem öffentlichen Schlüssel. Damit ist die E-Mail auch in seinem Gesendet-Ordner nur für ihn lesbar und vor neugierigen Augen gesichert. Zusätzlich wird unter Anwendung seines geheimen Schlüssels eine elektronische Unterschrift berechnet. Wenn Anna die E-Mail liest kann sie sehen, ob die Nachricht unterwegs verändert wurde und ob sie tatsächlich von ihrem Liebling kommt. Dazu verwendet ihr Rechner Arthurs öffentlichen Schlüssel und Anna ist sicher, dass sich niemand in die Kommunikation mit ihrem Geliebten eingeschaltet hat.

Weil Anna viel unterwegs ist, hat sie sich bei portableapps.com die ganze E-Mail-Software auf ihren USB-Stick geholt. So kann sie auch unterwegs mit Arthur sicher in Kontakt bleiben, auch wenn auf dem Rechner, an dem sie gerade sitzt, die benötigte Software nicht installiert wurde.

Als nächstes planen die beiden, ihre Festplatten gegen den Bundestrojaner und neugierige WG-MitbewohnerInnenn zu sichern. Dafür wollen sie Truecrypt verwenden. Privatheit ist ja schließlich kein Verbrechen, sind sie sich einig.

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